Zukunftsprozess in der Kirchengemeinde Mandelsloh

„Kirchengemeinde – wohin?“  - so lautete das Schwerpunktthema des Gemeindebriefes vom September. Es war der Auftakt zu zwei Zukunftswerkstätten im August und Oktober 2023, auf denen Ideen gesammelt und Visionen entwickelt wurden zu einer Erneuerung der Gemeindearbeit.

Pastor Thomas Steinke von der Landeskirche Hannover brachte ein Impuls-Referat ein, das die Notwendigkeit einer Veränderung der Kirche verdeutlichte. Die Welt ist im Umbruch: Pandemie, Kriege und Klimawandel verunsichern und ängstigen die Menschen. Frühere Fixpunkte sind nicht mehr verlässlich, Ursache und Wirkung scheinen verzerrt,
Sachzusammenhänge sind komplex, mehrdeutig und oft unverständlich.
Wie soll die Kirche in brüchigen und unsicheren Zeiten handeln? Der Referent empfiehlt einen Wandlungsprozess nach dem Kühlschrankprinzip: „Kochen mit dem, was im Kühlschrank ist.“ Zuerst eine Bestandsaufnahme: Was ist in der Gemeinde schon vorhanden? Was hat sich bewährt? Zweitens die Überlegung, was die Gemeinde bereit ist zu riskieren? Wagt sie es, Neues auszuprobieren? Drittens sollte sie mit den jeweiligen Umständen – vielleicht auch Zufällen – arbeiten und diese als Gelegenheiten nutzen. Denn vielleicht zeigt sich gerade darin Christus als der mitwandernde Fels (1. Kor. 10,4), in seiner Beständigkeit und verlässlichen Fürsorge und Treue – mitten in allen Veränderungen. Viertens: Partnerschaften und Vereinbarungen mit anderen Akteuren schließen, um gemeinsam Neues zu schaffen und Ungewissheit zu reduzieren.

Der mit den vier Schritten beschriebene Erneuerungsprozess wird als „regiolokale Kirchen-entwicklung“ bezeichnet. Die Gemeinde wird ein eigenes Profil ausbilden. Statt ein „Vollprogramm“ anzubieten, sollte sie sich lieber auf das konzentrieren, was sie besonders gut kann. Freiwillige Kooperationen mit anderen Akteuren können dazu eine Hilfe sein.

Die Ergebnisse der zwei Auftakt-Veranstaltungen hängen öffentlich im Gemeindehaus aus. Über die weitere Entwicklung wird kontinuierlich berichtet (über Homepage, Aushang und den Gemeindebrief).
Alle Interessierten sind eingeladen, an dem Zukunftsprozess mitzuarbeiten.