Kapelle und Kapellengemeinde Lutter

Das kleine Dorf Lutter wurde 1055 erstmals urkundlich erwähnt. Heute wohnen ca. 134 Gemeindemitglieder in „Lutter am Thune“. Gottesdienst wird im Dorf einmal im Monat gefeiert, in der Regel am ersten Sonntag.
Die unter Denkmalschutz stehende Kapelle wurde am 11.12.1758 geweiht. Der Neubau war notwendig geworden, da dem vorherigen Gebäude „durch keine reparation mehr zu helfen steht“, wie der Superintendent in einem Bericht festgestellt hatte. Der Neubau war zunächst sehr bescheiden: Die Kapelle hatte den Eingang mittig an der Südseite und die noch heute existierende Glocke war  außen an der Ostseite angebracht (Glockeninschrift „ Joh. Heinr. Weidemann, 1753). Der Fußboden der Kapelle bestand damals aus Stampflehm. 1874 gab es einen grundlegenden Umbau: ein Glockentum wurde an der Westseite angebaut und der Eingang in den Turm verlegt. Die Kapelle erhielt jetzt einen Boden aus Steinplatten und der Innenraum wurde mit weißer und blauer Farbe neu gestaltet. 1986 gab es eine weitere große Renovierung, bei der die Glocke ein elektrisches Läutwerk erhielt und eine Heizung im Kapellenraum eingebaut wurde.
Die Kapellengemeinde gehörte von jeher zum Kirchspiel Mandelsloh. Im 18. Jhd.
kam der Pastor viermal im Jahr nach Lutter, um Gottesdienst zu halten. Den Küsterdienst verrichtete früher immer der Schulmeister, der auch Betstunden und Hagelfeiern in der Kapelle ausrichtete. Seit der Weimarer Verfassung (1919) wurden Kirche und Staat getrennt, sodass ab der Zeit die Aufsicht über Schulen nicht mehr beim Superintendenten lag und der Küsterdienst von anderen Personen wahrgenommen wurde.
Die kleine Kapelle in Lutter ist in der Gemeinde wegen ihrer gemütlichen Atmosphäre sehr beliebt und wird gern auch für Hochzeiten und Taufen genutzt.