Kapelle Laderholz
Eine Kapelle in Laderholz, erbaut vermutlich in vorref. Zeit, lässt sich erstmals 1543 belegen: Im Protokoll der ersten ev. Kirchenvisitation heißt es: „Die Capella zu Lorholt gehort in die Kirchen zu Mandelslo“; sie besaß seinerzeit „1 Silbern kilch. 1 Mißegewande“. Im Visitationsprotokoll 1588 ist vermerkt, der Mandelsloher Pfarrer käme drei- bis viermal pro Jahr nach Laderholz, um in der Kapelle zu predigen. Die Zahl der Gottesdienste reduzierte sich später auf zwei pro Jahr, so dass die Laderholzer 1615 um einen dritten baten, damit „die alten kümmerlichen Leute den langen Weg nach Mandelsloh zur Hauptkirche nicht zu gehen brauchen“ Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges ist 1648 erstmals ein Lehrer in Laderholz nachweisbar.
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. war das mittelalterliche Kapellengebäude baufällig geworden und die Gemeinde entschied sich nach einigem Zögern für einen Neubau. Wegen des umliegenden Friedhofs konnte die neue, größere Kapelle nicht am Standort der alten erbaut werden. 1884 erwarb die Gemeinde ein anderes Grundstück, feierte am 10. Juni 1885 die Grundsteinlegung und am30. Dezember des gleichen Jahres die Einweihung der neuen Kapelle. Die alte Kapelle wurde auf Abbruch verkauft.
Neben den Abendmahlsgottesdiensten und den Lesegottesdiensten, die zu den Aufgaben des örtlichen Lehrers zählten, fanden in der Kapelle bis 1933 auch Hagelfeiern statt: jeweils samstags mittags in Form „kurzer Bittgottesdienste von Philippi et Jacobi [1. Mai] bis die erste Garbe aufgestellt war“. Seit 1946 lud der Mandelsloher Pfarrer zunächst ein-, seit 1952 zweimal pro Monat zum Gottesdienst in die Kapelle ein.
In der Nachkriegszeit existierte in Laderholz zeitweise eine Gemeinde der „Ev.-luth. Flüchtlingsmissionskirche“ (Lutheran Church – Missouri Synod), die 1947 etwa 70 Gemeindeglieder zählte und anfangs auch die Kapelle nutzte. In den Unterlagen zur Visitation 1947 gab P. Gerhard Boes (amt. 1933–1949) an, die Gemeinde betreibe „einen regen Seelenfang unter den ev. Flüchtlingen“ und der Laderholzer KapV bat darum, dass Laderholz bei den Unterstützungen des ev. Hilfswerk besonders berücksichtigt werde, da die Missionsgemeinde „sehr viele Liebesgabenpakete aus Amerika“ bekomme. 1953 hatte die Gemeinde an Bedeutung verloren, 1959 bestand sie nicht mehr.
Im Bericht über die Visitation 1959 schrieb der Sup. des KK Neustadt, die Kirchlichkeit in den KapG Laderholz und Lutter sei besser als in der Muttergemeinde Mandelsloh „seit der Ortsgeistliche auch diese Gemeinden häufiger zu Gottesdienst, Bibelstunden und Zusammenkünften im Frauenkreis besucht“. Allerdings sei „der Gottesdienstbesuch aus dem Aussendörfern in der Muttergemeinde so gut wie ganz erstorben“.
Zum 1. Januar 2019 löste sich die KapG Laderholz auf, da sich zur Wahl des KapV nicht genügend Kandidat*innen fanden. Rechtsnachfolgerin ist die St.-Osdag-KG Mandelsloh.